Veranstalter: | ACBA |
Wann: | Mittwoch, 28. September 2016 |
Wo: |
Hotel Regina Rooseveltplatz 15, 1090 Wien |
Teilnehmeranzahl: |
Begrenzt (ACBA-Mitglieder bevorzugt) |
China verändert sich rasend. Unternehmen müssen für ihren Erfolg in China starten, lokale Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Dieser Abend beschäftigt sich mit drei Wahrnehmungen, die einem weiteren Geschäftserfolg in China im Weg stehen. Von dort aus entwickeln wir Lösungsansätze und Strategievorschläge, die eine Unternehmenspositionierung in China zukunftsfähig machen.
Irrglaube 1: Chinas Fünfjahresplan ist ein Relikt kommunistischer Zeiten
Chinas Wirtschaft wird seit 1953 in Fünfjahresplänen gesteuert. Seit Friedrich Hayek bringen wir wirtschaftliche Pläne mit Diktatur und Misswirtschaft in Verbindung. Ab der Öffnung Chinas 1979 hat sich das Wesen des Fünfjahresplans grundlegend geändert. Das aktuelle Vorgehen in Entwicklung und Umsetzung der Fünfjahrespläne Chinas ist im Ausland kaum bekannt. Vor allen im letzten Jahrzehnt sind Pläne auf allen administrativen Ebenen gängige Praxis geworden.
Irrglaube 2: China ist ein Zentralstaat
Die Vorstellung, dass China einen starken Zentralstaat hat und die Gesellschaft autoritär regiert wird, dominiert das westliche Chinabild. In Wirklichkeit jedoch sind Chinas Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hochgradig differenziert und fragmentiert. Diese Fragmentierung wirkt sich deutlich auf die Wirtschaftsplanung aus, was ein lokales Chinaverständnis zur Folge haben muss.
Irrglaube 3: Es ist möglich, die Strategie für China zu haben
Aufgrund dieser Differenzierung muss eine erfolgreiche Unternehmensstrategie lokal spezifiziert und verankert sein. Eine gute Strategie orientiert sich an Gegebenheiten wie den lokal geplanten Wirtschaftsentwicklungen (z.B. Fokusbranchen und Experimenten), provinziell geförderten Prioritäten und Finanzierungsmöglichkeiten, interprovinziellen Synergien sowie rechtlichen Rahmenbedingungen.
Peter Buchas, BSc ME PMP
arbeitet im Bereich der strategischen Positionierung und operativen Entwicklung internationaler Unternehmen. Er unterrichtet an deutschen und österreichischen Hochschulen und arbeitet für den chinesischen Think Tank FDDI der Fudan Uni, studierte Chinesische Wirtschaftspolitik in Xiamen und verbrachte drei Jahre in China und ist Gastforscher für den Bereich China am Institut für Friedensforschung und Konfliktmanagement in Wien.
Jean Christopher Mittelstaedt, MA
ist DPhil-Kandidat in chinesischer Politik an der Uni Oxford. Zuvor erforschte er internationale Beziehungen an der SciencesPo in Paris und internationale Politik an der Peking Universität. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der innerparteilichen Entscheidungsfindung und Jurisdiktion. Christopher ist Mitgründer der Initiative OB|OR Austria, die Kooperationen entlang der Seidenstraße für Österreichs Industrie zugänglich macht. Er verbrachte sieben Jahre in China.